Was ist eine Akkreditierung und Zertifizierung?
Hier finden Sie Antworten zu Fragen rund um die Themen Akkreditierung und Zertifizierung. Die Wissensseite bietet Ihnen Informationen zum Unterschied zwischen einer ISO und ÖKD/DAkkS-Kalibrierung sowie zur Konformitätsbewertung und Entscheidungsregel.
Hier finden Sie Antworten auf die folgenden Fragen:
- Was ist der Unterschied zwischen einer ISO-/Werkskalibrierung und einer akkreditierten Kalibrierung (ÖKD/DAkkS)?
- Was ist der Unterschied zwischen Akkreditierung & Zertifizierung?
- Wann ist eine ÖKD/DAkkS Kalibrierung notwendig? Wann benötige ich ISO?
- Was für eine Bedeutung hat die Konformitätsbewertung?
- Was ist eine Entscheidungsregel?
- Was sagt die DIN EN ISO/IEC 17025:2018 aus?
Was ist der Unterschied zwischen einer ISO-/Werkskalibrierung und einer akkreditierten Kalibrierung?
Eine ISO-Kalibrierung unterliegt immer der Selbstverpflichtung des Labors, während akkreditierte Kalibrierungen in Form, Aufbau und Inhalt regelmäßig von der Akkreditierung Austria oder deutschen Akkreditierungsstelle geprüft und überwacht werden. Diese stellt sicher, dass akkreditierte Kalibrierlabore sowohl über die technische Kompetenz und Ausstattung als auch über ein geeignetes Managementsystem verfügen. Kalibrierungen, die außerhalb einerAkkreditierung durchgeführt werden (ISO-/Werkskalibrierungen) unterliegen diesen Kontrollen nicht – hier muss der Kunde die Qualität des Kalibrierlabores durch entsprechende Audits in geeigneter Weise selbst überwachen.
Was ist der Unterschied zwischen Akkreditierung & Zertifizierung?
Bei der Akkreditierung handelt es sich um die Bestätigung und Anerkennung der fachlichen Kompetenz für den akkreditierten Geltungsbereich durch eine dritte Stelle. Eine Zertifizierung (durch eine dritte Stelle) bestätigt, dass bestimmte Anforderungen (z.B. von Normen) für Verfahren, Erzeugnisse oder Dienstleistungen eingehalten werden. Der Unterschied der beiden ähnlich scheinenden Aktivitäten besteht darin, dass bei der Akkreditierung die formelle Anerkennung der Kompetenz im Zentrum steht. In Österreich ist dafür die Akkreditierung Austria und in Deutschland die Deutsche Akkreditierungsstelle verantwortlich. Im Fall der Zertifizierung geht es vor allem darum, die Konformität mit einer Norm oder einer normativen Grundlage festzustellen. Eine Zertifizierung kann bei dafür zugelassenen Zertifizierungsstellen beantragt werden (z.B. TÜV, Dekra, DNV GL, …).
Wann ist eine akkreditierte Kalibrierung notwendig? Wann benötige ich ISO?
ÖKD-/DAkkS-Kalibrierscheine eignen sich für alle Anwender von Messgeräten, die ein besonders hohes Maß an Sicherheit benötigen. Zusätzlich ist es in manchen Branchen normativ vorgegeben, akkreditierte Kalibrierungen durchführen zu lassen. Beispielsweise werden Werksnormale, also Messgeräte, mit denen wiederum andere Prüfmittel kalibriert werden, häufig mit einem ÖKD-/DAkkS-Kalibrierschein „abgesichert“. Auch für Messgeräte in der Automobilindustrie oder Pharmaindustrie werden oft ÖKD-/DAkkS-Kalibrierscheine gefordert. ISO-Kalibrierungen eignen sich für Anwender, welche nach DIN ISO 9000ff zertifiziert sind und weiteren branchenspezifischen Qualitätsrichtlinien folgen. Für alle Richtlinien und Normen ist die Einführung und Pflege einer Prüfmittelkalibrierung und -überwachung erforderlich. Die Kalibrierungen müssen die Anforderungen der verschiedenen Normen erfüllen und auf nationale Normale rückführbar sein.
Was für eine Bedeutung hat die Konformitätsbewertung?
Wünscht der Auftraggeber eine Aussage zu der Eignung seines Messgerätes, dann ist eine objektive pass/fail-Bewertung bezüglich der messtechnisch ermittelten charakteristischen Merkmale des Kalibriergegenstandes notwendig. Solch eine Bewertung wird als Konformitätsbewertung bezeichnet.
Was ist eine Entscheidungsregel?
Entscheidungsregeln definieren die Kriterien, wie die Messunsicherheit bei der Konformitätsbewertung zu berücksichtigen ist. Quantitative Kontrolllimits in Form von Schutzabständen (engl. guard band) werden eingeführt, die den Akzeptanzbereich im Vergleich zur zulässigen Abweichung verkleinern können. Bei der Konformitätsbewertung wird auf die gemessene Abweichung die Messunsicherheit hinzugerechnet und eine fiktive maximale Abweichung generiert. Diese muss innerhalb der Toleranz liegen, damit das Gerät als innerhalb bewertet werden kann.
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Was sagt die DIN EN ISO/IEC 17025:2018 aus?
Es gibt Normen und Richtlinien, welche bei der externen Vergabe von Kalibrieraufgaben eine nachweisbare Kompetenz des externen Dienstleisters fordern. Die DIN EN ISO/IEC 17025:2018 ist eine gemeinsame Norm zum Nachweis der Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboren, deren Kalibrierungen weltweit anerkannt sind. In Deutschland spricht man dabei von einer DAkkS-Akkreditierung, in der Schweiz von SCS und in Österreich von ÖKD.